Juli 2021

Annalena Baerbock. Die Parteichefin und Kanzlerkandidatin benutzt in einem Video-Interview über Rassismus versehentlich den Begriff „Neger“ statt ihn durch den Begriff „N-Wort“ zu ersetzen. Sie muss sich entschuldigen. „Leider habe ich in der Aufzeichnung des Interviews in der emotionalen Beschreibung dieses unsäglichen Vorfalls das N-Wort zitiert und damit selbst reproduziert. Das war falsch und das tut mir leid.“ Und weiter: „Ich weiß ja um den rassistischen Ursprung dieses Wortes und die Verletzungen, die schwarze Menschen unter anderem durch ihn erfahren“, schreibt sie auf Twitter. In der Aufzeichnung wird an der schlimmen Stelle ein Piepton eingesetzt (Untertitel: „…wo es einen Bildergeschichte gab, wo das Wort [Piep] drin vorkam … „). Jetzt ist alles wieder gut. Zumindest für Baerbock. Vorausgesetzt, sie liefert die wahren Schuldigen für den „unsäglichen Vorfall“. Karin Prien, Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, fordert, Baerbock „sollte aufdecken, in welcher Schule in ihrem Umfeld das N-Wort verwendet wurde und wie Schulleitung + Schulaufsicht damit umgegangen sind“. Baerbock entschließt sich, diese Frage nicht zu beantworten. Nicht einmal das Budnesland, in dem sich der Vorfall zugetragen haben soll, wird verraten. Entweder, weil sie nicht will. Oder weil sie nicht kann.

Simon Goddek. Der deutsche Wissenschaftler und Aquaponik-Unternehmer wies Anfang dieses Jahres in einem viel geteilten Twitter-Thread darauf hin, dass ein Paper von Christian Drosten et al. zum umstrittenen PCR-Test bei der EU-finanzierten epidemiologischen Fachpublikation Eurosurveillance in einer Rekordzeit von gut einem Tag den Peer-Review-Prozess durchlaufen hatte (Im Schnitt dauert dieser Prozess bei seriösen Fachzeitschriften 17 Wochen). Goddeks kritischen Einlassungen zu den Corona-Maßnahmen folgten bald tausende Nutzer, er wurde immer wieder bei Twitter (@goddeketal) gesperrt, zum Beispiel im April, weil er einen Link zu einer Studie weiterverbreitet hatte, die sich mit den Gesundheitsrisiken von Alltagsmasken beschäftigte, oder im Mai, weil er einen Satz zitiert hatte, der während einer Anhörung zu den Corona-Impfstoffen im Texanischen Kongress fiel („Sie haben die Tierversuche gestoppt, weil die Tiere starben“). Wie Goddek auf Telegram mitteilt, ist nun auch sein Zweitaccount bei Twitter (@goddeksineal) für sieben Tage gesperrt worden. Goddek hatte einen Beitrag des Wall Street Journal zum Thema „Können Schulen Covid-19-Impfungen für Kinder vorschreiben? Was wir wissen“ geteilt, und auf Englisch dazu geschrieben: „Von Kindern zu erwarten, dass sie ihr Leben für ihre Großeltern riskieren, indem sie ein experimentelles Medikament einnehmen, ist so rücksichtslos und bösartig, dass mir die Worte fehlen.“
Nachtrag: Im März 2022  weist Goddek auf Telegram darauf hin, dass der Anbieter Patreon sein Konto einschließlich aller im letzten Jahr erhaltenen Spenden eingefroren hat, und belegt das mit einem Screenshot. Über Patreon können Künstler und Kreative von ihren Fans regelmäßig einen selbstbestimmten Geldbetrag erhalten. Als Grund für die Sperre listet Patreon beispielhaft drei Telegram-Posts von Goddeck auf, die nach Auffassung des „Trust and Safety Teams“ „medizinische Fehlinformationen“ enthalten. In den Posts geht es um die Sicherheit der Covid-Impfungen, die Wirksamkeit von Vitamin D als Corona-Behandlung und um Kritik am Virologen Christian Drosten und dem von ihm propagierten PCR-Test. In einem weiteren aktuellen Telegram-Beitrag schreibt Goddeck, dass er einen Rechtsstreit um die Löschung seiner Twitter-Accounts verloren hat. Ein Gericht in Brasilien, wo der Unternehmer zurzeit lebt, habe entschieden, dass das Infragestellen der Wirksamkeit von Masken und Sinnhaftigkeit von Massentestungen auf Covid-19 eine „gefährliche Handlung“ sei, die eine Dauersperre auf Twitter rechtfertige. 

Damen und Herren. Bei der Deutschen Lufthansa und ihren Tochterfluggesellschaften Swiss, Austrian, Eurowings und Brussels Airlines ist seit Kurzem die Formel „Sehr geehrte Damen und Herren“ (und das englische Pendant „Ladies and Gentlemen“) ausgestoßen. Wie unter anderem die Welt berichtet, ist das Kabinenpersonal des Konzerns angewiesen worden, an Bord geschlechtsneutrale Formulierungen zu verwenden. „Uns ist es wichtig, dass wir in unserer Ansprache alle berücksichtigen“, zitiert die Welt einen Lufthansa-Sprecher. Infrage kämen ganz unterschiedliche Formulierungen wie „Guten Tag“, „Guten Abend“ oder auch einfach „Herzlich willkommen an Bord“. Die Entscheidung läge jeweils beim Chef oder der Chefin der Kabine. Die Entscheidung, die Sprache umzustellen, sei im Kontext einer breiteren Diskussion gefallen, in der es darum gehe, alle Gäste an Bord wertzuschätzen. Die Bemühungen um eine genderneutrale Sprache seien allerdings nicht nur auf die Interaktionen mit den Fluggästen beschränkt, sondern bezögen sich auf den gesamten Lufthansa-Konzern. Quelle: Achgut

Volksverhetzung. Ein 60-jähriger Schauspieler und Musiker teilte vor einigen Monaten eine Karikatur auf Facebook, auf der ein KZ-Tor mit dem Schriftzug „Impfen macht frei“ zu sehen ist. Ebenfalls postete er das Bild eines Davidsterns beziehungsweise Judensterns mit der Aufschrift „Unvaccinated“. Wegen Volksverhetzung wurde er jetzt vor dem Aichacher Amtsgericht zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 40 Euro verurteilt. Ein Polizeibeamter, der als Zeuge geladen war, erklärte, der 60-Jährige habe zahlreiche Bilder zum Thema Corona, Merkel und Impfen gepostet. „Das ging in die Anti-Corona-Richtung“, sagte der Beamte. Weitere Darstellungen mit Verweis auf die NS-Diktatur fanden sich bei den Beiträgen des Angeklagten aber nicht, so der Polizist. Quelle: Aichacher Zeitung
Auch die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt wegen eines Facebook-Posts. Dem Beschuldigten wird ebenfalls Volksverhetzung zur Last gelegt. Seine Wohnung wurde durchsucht und Geräte sichergestellt. Der 45-jähriger Münchner, habe ein zweigeteiltes Bild gepostet, auf dessen unterer Hälfte der Eingang des Konzentrationslagers Auschwitz mit den Worten „Arbeit macht frei“ zu sehen war, beschrieb Ruhland. Darüber sei eine Zeichnung mit „Impfen macht frei“ sowie eine Reihe schwarz Uniformierter mit Spritzen in der Hand zu sehen gewesen. Daneben der Text: „Alles schon einmal da gewesen.“ Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Nena. Das für den 13. September 2021 in Wetzlar geplante Konzert der Schlagersängerin wird nicht stattfinden. Der Veranstalter distanziert sich von der Sängerin, die sich zuvor auf einem Konzert in Berlin kritisch gegen die Coronamaßahmen geäußert hat. Sie sagte u.a.: „Hier wird gedroht, dass sie die Show abbrechen. Dass sie die Show abbrechen, weil Ihr nicht in Eure – wie sie es nennen – Boxen geht. Ich überlasse es in Eurer Verantwortung, ob ihr das tut oder nicht. Das darf jeder frei entscheiden, genauso, wie jeder frei entscheiden darf, ob er sich impfen lässt oder nicht (Großer Jubel).Bei mir ist jeder willkommen! Und das Ganze wird hier politisiert und das ist einfach vollkommen ätzend. Weil, wie gesagt: Gestern war Christopher-Street-Day. Und es war völlig OK, das 80.000 Leute eng aneinander auf der Straße waren. Also schaltet den Strom aus oder holt mich mit der Polizei hier runter. Ich hab die Schnauze voll davon! I don‘t fucking care! Ich habe letztes Jahr Autokino-Konzerte gespielt, damit wir irgendwie ein bisschen Kontakt haben. Ihr durftet weder die Fenster runter machen, noch durftet ihr singen noch irgendeinen Scheiß. Die Frage ist nicht, was wir dürfen, sondern die Frage ist, was wir mit uns machen lassen!“

Leser der Frankfurter Rundschau. Die Tageszeitung reguliert offenbar, welche Leser bei heiklen Themen auf Facebook mitdiskutieren dürfen. Eine Leserin, die einen Artikel zu coronamaßnahmenkritischen Äußerungen der Sängerin Nena kommentieren möchte, erhält die Meldung „Frankfurter Rundschau hat eigeschränkt, wer diesen Beitrag kommentieren kann“. Zu anderen Beiträgen darf die Leserin ihre Meinung äußern. Quelle: persönliche Mitteilung.

Patrick Moster. Der Radsporttrainer des Bundes Deutscher Radfahrer, feuert Nikias Arndt beim Olympischen Zeitfahren mit folgenden Worten an: „Hol die Kameltreiber! Hol die Kameltreiber! Komm!“ Vor Arndt fahren ein Algerier und ein Eritreer. ZDF heute titelt „Rassismus-Eklat beim Radsport“. Der Angefeuerte distanziert sich: „Ich bin entsetzt über die Vorfälle beim heutigen olympischen Zeitfahren und möchte mich hiermit deutlich von den Aussagen des sportlichen Direktors distanzieren! Solche Worte sind nicht akzeptabel“, schreibt er auf Twitter. Moster entschuldigt sich nach dem Rennen. „Im Eifer des Gefechts und mit der Gesamtbelastung, die wir momentan hier haben, habe ich mich in der Wortwahl vergriffen. Es tut mir unendlich leid, ich kann nur aufrichtig um Entschuldigung bitten. Ich wollte niemanden diskreditieren.“ Und: „Ich war mitten im Wettkampfgeschehen, direkt am Athleten. Der Sport lebt von Emotionen, diese Emotion war fehl am Platze.“ Der Deutsche Olympische Sportbund kündigt eine Reaktion an. Quelle: Focus
Am nächsten Tag kommt die Reaktion: Moster muss die Koffer packen und die Heimreise antreten. Die SPD-Politikerin und Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Dagmar Freitag, schreibt, es sei „nach dem rassistischen Ausfall nicht länger akzeptabel“, dass der Sportdirektor aus Steuermitteln finanziert werde.

5 Kommentare zu „Juli 2021

  1. Wenn Annalena neben ihrem bisschen Wahlkrampf noch wie die meisten Bio-Deutschen hart malochen müssten,hätte sie kaum Zeit gefunden,über ihren vermeintlichen sprachlichen Lapsus nachzudenken.Die von ihr in diesem Zusammenhang praktizierte Semantik können nur Leute einer „arbeitslosen“,über irrsinnig viel Freizeit verfügenden linken Elite nachempfinden.

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  2. Wer mit irrsinnigen Vergleichen („Impfen macht frei“) die Opfer des deutschen Menschheitsverbrechen verhöhnt, ist kein Opfer einer „Cancel culture“, sondern ein Krimineller.

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  3. Wenn, wie sich abzeichnet, sehr viele Menschen an der „Impfung“ versterben, dann ist dieser Vergleich durchaus angebracht. Ob Holocaust, Genozid oder Eugenik: bei allen diesen Dingen sterben Menschen völlig sinnlos. Daher muß erst einmal bewiesen werden, daß der „Impfstoff“ tatsächlich so „sicher“ ist, wie behauptet wird. Wenn man sich die offiziellen Sterbezahlen von gewissen Ländern (Deutschland, USA, Israel) anschaut, dann sieht man eine deutliche Korrelation zwischen dem „Impf“-Start und den daraufhin Verstorbenen. Genau darauf wird mit dem Stilmittel einer Karikatur hingewiesen. Es sollte allen Menschen eine Warnung sein und kein Grund, irgend jemanden zu diskreditieren.

    Übrigens scheint Frau Baerbock keinerlei „Einbußen“ hinnehmen zu müssen. Wie sagt man so schön: „Die hat en Derf-Schein“, egal, mit welchen Aussagen sie sich intellektuell entblößt.

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