Januar 2025

Thomas Bäppler-Wolf. Der Frankfurter Stadtverordnete Thomas Bäppler-Wolf war in der Frankfurter SPD schon lange umstritten. Unter anderem, weil er in den sozialen Medien gegen „Wokeness“ und „linksgrün versiffte Ideologie“ wetterte. Jetzt tritt er aus der Partei aus – und kommt damit einem Rausschmiss zuvor. Bekannt wurde der einstige Tanzlehrer in Frankfurt in seiner Travestie-Paraderolle als „Bäppi La Belle“. Bis 2018 betrieb er sein eigenes Theater an der Friedberger Landstraße. Seit einigen Jahren mag ihn seine Partei nicht mehr. Im letzten Jahr verlor er sein Amt als kulturpolitischer Sprecher der Fraktion, nachdem er in Rahmen seines künstlerischen Wirkens N und Z-Wort benutzte. Später gab es Ärger, weil er das Selbstbestimmungsgesetz das „dümmste, widerlichste, frauenfeindlichste Gesetz, das die BRD jemals erlassen hat“ nannte. Quelle: Hessenschau

Mario Nieswandt. Die Vorführung des Films „Nur ein Piks“ von Mario Nieswandt, organisiert von der Partei „dieBasis“, muss kurzfristig abgesagt werden. Grund sind massive Bedrohungen gegen das Hansa-Kino in Hamburg, in dem die Veranstaltung stattfinden sollte. Mehr als 100 E-Mails mit Drohungen und die Androhung von Ausschreitungen führten dazu, dass die Sicherheit der Veranstaltung nicht mehr gewährleistet werden kann. „Die Absage der Vorführung ist ein schwerer Schlag für die Meinungs- und Kunstfreiheit in unserem Land“, erklärt ein Sprecher von „dieBasis“. „Es ist erschütternd, dass die Vorführung eines aufklärenden Films über die Corona-Maßnahmen und deren Auswirkungen derart unter Druck gerät, dass eine öffentliche Diskussion unmöglich gemacht wird.“ Der Film „Nur ein Piks“ beleuchtet die gesellschaftlichen und individuellen Folgen der Corona-Maßnahmen und sollte einen Beitrag zu einem offenen Diskurs leisten. Quelle: dieBasis

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Willy Kramer. Der YouTube-Kanal Snicklink wird demonetarisiert. Betreiber Willy Kramer muss jetzt auf Geldflüsse durch Werbeeinnahmen und zahlende Mitglieder verzichten. Der Kanal Snicklink (kürzt „Snickers für Linkshänder“ ab) mit seinen 230.000 Abonnenten und teils deutlich höheren Aufrufzahlen für einzelne Videos besteht seit 2007, Kramer erstellt dafür satirische Unterhaltungskunst. Jüngst wurde sein Video „Asterix in Magdeburg“ zum Weihnachtsmarkt-Anschlag über eine Million Mal angeschaut. So kann man ins Fadenkreuz geraten. Jetzt fällt für Kramer eine wesentliche Einnahmequelle weg. Quelle: Achgut

John Tolkin. Der 22-jährige neue Abwehrspieler von Holstein Kiel hat Sachen gelikt. Der Verein muss sich entschuldigen: „In der Vergangenheit hatte er einige Posts geliked, die im Zusammenhang mit Gender-Identität, der Coronapandemie und Verschwörungstheorien stehen“, teilte der Tabellenvorletzte der Bundesliga mit. „John hat uns in den Gesprächen glaubwürdig dargelegt, dass er mit diesen Likes niemanden verletzen oder beleidigen wollte.“ Und Tolkin selbst muss es auch noch einmal sagen: „Ich bedauere, dass Dinge, die ich in der Vergangenheit in meinen Social-Media-Aktivitäten gemacht habe, Menschen verletzt, irritiert oder beleidigt haben könnten. Das war nie mein Ansinnen.“ Quelle: WELT

Lisa Poettinger. Die Lehramtsstudentin und Klima-Aktivistin darf ihr Referendariat nicht antreten. Das hat das von den Freien Wählern geführte bayerische Bildungsministerium entschieden. Ohne Referendariat kann Poettinger nicht Lehrerin werden. Poettinger organisierte im vergangenen Jahr die Demos gegen Rechts in München mit. Außerdem protestierte sie gegen die Automesse IAA und beteiligte sich an der Besetzung des Dorfes Lützerath, als es für den Braunkohleabbau von der Polizei geräumt wurde. Das bayerische Ministerium begründet seine Entscheidung damit, Poettingers Tätigkeit und Mitgliedschaft in extremistischen Organisationen vertrage sich nicht mit den Pflichten einer Beamtin. Laut SZ ist damit das „Offene Antikapitalistische Klimatreffen München“ gemeint, das legal ist. Das Ministerium verweist darauf, dass Poettinger die Automesse IAA in einem Interview als ein „Symbol für Profitmaximierung auf Kosten von Mensch, Umwelt und Klima“ bezeichnet hatte. „Profitmaximierung“, schreibt das Ministerium der SZ zufolge, „ist eine den Begrifflichkeiten der kommunistischen Ideologie zuzuordnende Wendung. Die kommunistische Ideologie ist mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung nicht vereinbar.“ Quelle: taz

Daniel Kindl. Weil er vor einem Jahr einen Tweet des grünen Bundestagsabgeordneten Janosch Dahmen mit „Heul leise, du Lappen, das ist erst der Anfang“ kommentiert hat, soll Daniel Kindl aus Niedersachsen 1800 Euro zahlen. Dahmen selbst hat den Strafantrag gestellt.Quelle: NiUS

Horst Jan Winter. Die Böttcher AG, die mit Büroartikeln handelt, ruft ihr Aufsichtsratsmitglied mit sofortiger Wirkung ab. Grund: Winter hat der AfD 999.990 Euro gespendet. Udo Böttcher, Gründer und Chef der Böttcher AG, distanziert sich von der Spende. Er habe Horst Jan Winter aus Dank für seine Treue und, um ihm eine experimentelle Therapie für eine schwere Erkrankung sowie „einen angenehmen Lebensabend“ zu finanzieren, zwei Millionen Euro geschenkt. Der Thüringer Unternehmer, dessen Firma eine Dreiviertelmilliarde Jahresumsatz erwirtschaftet, fordert das Geld, das Winter der AfD überwiesen hat, jetzt vom Beschenkten zurück – wegen groben Undanks. Quelle: Achgut

Elon Musk. „Visionäre aus Vergangenheit und Gegenwart“ porträtierte das Deutsche Museum jahrelang in seiner Raumfahrtabteilung in München. Zu den in einer Installation präsentierten Raumfahrtpionieren gehörte auch gewisser Elon Musk. Kürzlich wurde das gesamte Ensemble entfernt, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Wegen Musk, so das Medium, den man „nicht mehr für salonfähig hielt, aber sein Konterfei nicht einfach wegkratzen und auch keinen Erklärtext dazuschreiben wollte“.

Christoph Berndt. Der brandenburgische AfD-Fraktionschef hat bei der Anreise zum Parteitag mit Blockierern zu tun, die sein Auto mit Aufklebern übersäen, Luft aus den Reifen lassen und ihm durch Schlagen seiner Autotür ein blaues Auge verpassen. YouTuber Sebastian Weber alias Weichreite, der ein AfD-Parteibuch besitzt, wird mehrfach körperlich angegriffen, einmal mit grüner (!) Farbe überschüttet. Quelle: Achgut

Boris Reitschuster. Der Betreiber des Blogs reitschuster.de kann sich nicht mehr in sein LinkedIn-Konto einloggen. Grund: eine Sperrung, weil er gegen Richtlinien verstoßen habe. Welche das gewesen sein sollen, erfährt Reitschuster nicht – aus Datenschutzgründen. „Kafka würde vor Neid erblassen“, befindet der Journalist. Nach einer Beschwerde heißt es so lapidar wie apodiktisch: „Ihr Konto wird niemals wiederhergestellt.“ Quelle: Achgut

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