Tim Wiese. Der ehemalige Torhüter von Werder Bremen soll sich mit den falschen Menschen getroffen haben. Es kursieren Fotos, die die freundschaftliche Verbundenheit zu Größen aus der rechtsextremen Szene belegen sollen. Wiese bestreitet das: „Das ist absoluter Schwachsinn. Ich habe nichts mit der rechten Szene zu tun und positioniere mich auch ganz klar gegen Rechts (…) Jeder, der mich näher kennt, weiß doch, dass ich mit vielen Migranten befreundet bin. Einige instrumentalisierende Möchtegern-Fans haben deshalb auch schon spekuliert, dass ich mit irgendwelchen Clans kooperiere. Das ist doch alles Unsinn.“ Anfang Oktober hielten Fans während des Heimspiels gegen Borussia Mönchengladbach ein Banner hoch, auf dem sie ein Stadionverbot für Wiese forderten: „Wer mit Nazis abhängt, hat im Weserstadion nichts zu suchen – keine Bühne für Tim Wiese!“ „Wegen Umgang mit rechtem Milieu: Werder bricht mit Wiese“, titelt nun Sport-Bild. Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunwald sagt: „Uns bleiben trotz seiner Aussagen Zweifel, dass Tim sich diesen Kreisen nicht zugehörig fühlt. Bei unserer Haltung, die wir bei Werder Bremen vertreten, darf es aber keine Zweifel geben. (…) Wir sehen Tim Wiese den Fans und Werder Bremen gegenüber in der Verantwortung, diese Zweifel nachhaltig auszuräumen. Bis dahin werden wir von Einladungen zu offiziellen Veranstaltungen absehen und er wird nicht mehr für die Werder-Traditionsmannschaft auflaufen.“ Quellen: stern.de, reitschuster.de
Julia Klöckner. Die CDU-Bundesschatzministerin Julia Klöckner wagt es, einen Beitrag von Tichys Einblick bei Twitter zu teilen. Und auch noch dazu zu stehen. Woke Journalisten finden das skandalös. Quelle: Achgut
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Jan A. Karon. Der Journalist postet auf Twitter einen langen Thread über langen Thread über den tödlichen Messerangriff eines Somaliers am Dienstag in Ludwigshafen. Die Aktivistin Jasmina Kuhnke schreibt daraufhin auf auf Twitter: „Hallo @ARD_Presse und @rbb24 wisst ihr was euer (freier?) Mitarbeiter hier auf @TwitterDE von sich gibt? Greift hier nicht sogar Strafgesetzbuch (StGB) § 130 Volksverhetzung? Eine Stellungnahme eurerseits wäre hier angebracht!“ Kuhnkes Strategie, Karon beruflich zu schaden, scheint tatsächlich erfolgreich zu sein. Am nächsten Tag reagierte der offizielle Account @presse_rbb auf sie wie folgt: „Wir verstehen und teilen die Kritik an den Äußerungen und sind mit der Produktionsfirma im Gespräch über mögliche Konsequenzen. Wir als rbb verurteilen jegliche Form von Rassismus.“ Quelle: Achgut
Javier Álvarez-Vázquez. Einige Philosophie-Studenten der Universität Leipzig wenden sich an die Universitätsleitung sowie an die unabhängige Hochschulzeitung luhze aus Leipzig, um ein Seminar eines Dozenten bereits im Vorfeld zu verhindern. Nach Angaben der, vor allem mehrheitlich queeren Studenten sei zu befürchten, dass die Lehrveranstaltung transphob sein könnte.
Konkret geht es dabei um das Seminar mit dem Titel „Historisch-genetische Theorie der Geschlechterbeziehung: Subjekt – Identität – Liebe“ von Privatdozent Javier Álvarez-Vázquez. Der renommierte Dozent lehrt seit 2020 an der Universität Leipzig und arbeitete zuvor an den Universitäten in Heidelberg, Freiburg, Puerto Rico sowie in den USA. Die Annahme, in der Lehrveranstaltung könnten transfeindliche Inhalte vermittelt werden, stützt sich auf den Beschreibungstext und die Literaturliste. Laut Beschreibung will das Seminar sich „kritisch mit der Klärung der Grundlagen der Geschlechterbeziehung“ auseinandersetzen und spricht weiter von einer „geschlechtlichen ‚Machbarkeitsfaszination‘ seitens der Medizin sowie der Pharmaindustrie“.
Die Pressestelle der Universität erklärt, dass man sich nicht zu inhaltlichen Vorwürfen einer Lehrveranstaltung äußern könne. Es gelte die Freiheit von Forschung und Lehre. Ferner empfiehlt die Universität, dass eine kritische inhaltliche Auseinandersetzung im Seminar selbst stattfinden sollte. „Es gehört zur Freiheit von Forschung und Lehre, auch inhaltlich umstrittene Inhalte anzubieten und fachlich zu diskutieren, denn ein wesentlicher Bestandteil von Wissenschaft ist der Diskurs,“ so Pressesprecher Ulf Walther. Quelle: schwulissimo
Juergen Boos. Die Stadtverordnete und Vorsitzende des Kulturausschusses in Frankfurt am Main, Mirrianne Mahn (Grüne), fordert Buchmesse-Direktor Juergen Boos wegen der Anwesenheit von rechten Verlagen auf der Frankfurter Buchmesse zum Rücktritt auf. „Seine Toleranz den Intoleranten gegenüber macht die Stadt Frankfurt zu einer Komplizin von Verfassungsfeinden. Er sollte Platz machen für eine Person, die den Unterschied zwischen Meinungsfreiheit und Volksverhetzung versteht und den Mut hat, sich für die Demokratie und die Freiheit einzusetzen“, sagt Mahn in einem Video auf ihrem Instagram-Kanal. Quelle: Frankfurter Rundschau
Mic de Vries. DerKölner Unternehmer und FDP-Mitglied, der auf Twitter unter dem Pseudonym „Mic de Vries“ aktiv ist, trug unter den Hashtags #Wirhabenmitgemacht und #Wirhabenausgegrenzt Beleidigungen gegen Ungeimpfte zusammen. Etwa den Satz „Kein Impfgegner wird wie ein Staatsfeind behandelt. Er darf nur, hoffentlich bald, nicht mehr unter Leute gehen, weil er ein gefährlicher Sozialschädling ist.“ (Rainer Stinner, FDP) oder „Wäre die Spaltung der Gesellschaft wirklich etwas so Schlimmes? Sie würde ja nicht in der Mitte auseinanderbrechen, sondern ziemlich weit rechts unten. Und so ein Blinddarm ist ja nicht im strengeren Sinne essentiell für das Überleben des Gesamtkomplexes.“ (Sarah Bosetti, Komikerin). Nun erhält er eine Vorladung von der Kölner Polizei. Es geht um laufende Ermittlungen wegen des Verdachts des „gefährdenden Verbreitens personenbezogener Daten gemäß § 126a StGB“. Mic de Vries nimmt die Sache mit gelassenem Galgenhumor („Nun ja: Wir lassen uns auf den Spaß ein. Lasst die Spiele beginnen.“). Der Vorladung will der Kölner nach eigener Aussage nicht nachkommen. Quelle: Achgut
Ulrike Guérot und Stefan Homburg. Die private, anthroposophisch geprägte Universität Witten/Herdecke sagt Woche eine Tagung über die Angemessenheit der Coronamaßnahmen ab. Am 21. und 22. Oktober sollten unter dem Motto „Die Würde des Menschen – (un)antastbar?“ verschiedene prominente Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Journalismus darüber diskutieren, wo heutzutage die Würde des Menschen bedroht ist und ob wir uns im Zuge der Corona-Pandemie in Richtung einer zunehmenden Kontrolle des öffentlichen Lebens bewegt haben. Organisator ist eine Gruppe von Angehörigen der Universität mit dem Namen „Das Ich im Wir“, die nach eigener Aussage für mehr Pluralität und Diskurs in der Coronakrise sorgen möchte.
Im Vorfeld der Veranstaltung hatten der Blog Volksverpetzer und eine Lokalzeitung Stimmung gegen einige geladene Referenten wie Prof. Dr. Ulrike Guérot und Prof. Dr. Stefan Homburg gemacht, deren maßnahmenkritische Äußerungen sie als Extrempositionen einer radikalen „Querdenkerszene“ brandmarkten. Als daraufhin einige Referenten, die eher die deutsche Regierungslinie vertreten, ihre Teilnahme absagten, zog Universitätspräsident Prof. Dr. Martin Butzlaff die Reißleine und untersagte die Durchführung der Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Einrichtung.
In einem offenen Brief der Universitätsleitung ist von einer „ausgeprägten inhaltlichen Schieflage“ die Rede. Aufgrund der Absagen sei „ein angemessen kritischer wissenschaftlicher Diskurs von Expert:innen auf Augenhöhe“ nicht mehr gewährleistet. Den Organisatoren der Tagung wirft die Uni-Leitung vor, „nachweislich widerlegten Aussagen eine Bühne zu geben“, ohne dies näher zu begründen. Des Weiteren distanziert sie sich „in aller Entschiedenheit von den Meinungen, Positionen und Narrativen der Querdenkerszene“. Quelle: Achgut
Liberty Lucas. Auf Twitter wird mehrfach der Satz „Gendern ist totaler Müll“ gelöscht und die betreffenden Nutzer gesperrt. Wer diese subjektive Meinungsäußerung postet, bekommt automatisch angezeigt, sein Post verstoße gegen die Twitter-Regeln zu „Hass schürendem Verhalten“. Und weiter: „Du darfst keine Gewalt gegen andere aufgrund von Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, nationaler Herkunft, sexueller Orientierung, Geschlecht, geschlechtlicher Identität, religiöser Zugehörigkeit, Alter, Behinderung oder ernster Krankheit fördern oder andere aus diesen Gründen bedrohen oder belästigen.“
Zuerst gesperrt wurde @LibertyLucas26, laut Selbstbeschreibung das Profil eines politisch liberal orientierten Studenten der Wirtschaftsinformatik. Andere Nutzer zitierten seine Äußerung „Gendern ist totaler Müll“ aus Solidarität und wurden prompt ebenfalls gesperrt. (Quelle)
Micky van de Ven, Paulo Otávio, Pavao Pervan. Die Spieler des VfL Wolfsburg fühlen sich nicht an die einzigartigen deutschen Eisenbahn-FFP2 Maskendirektiven gebunden und machen sich sogar über die armen Zugbegleiter lustig, die vom Gesetzgeber genötigt werden, auf die Maskenpflicht zu pochen. Einem Bericht zufolge habe sich Micky van de Ven seine Maske wie eine Mütze auf den Kopf gesetzt, Paulo Otávio seinem Sitznachbarn und Torwart Pavao Pervan nach dessen vierter Ermahnung durch die Zugbegleiterin („Mir ist das langsam peinlich, es zu sagen…“) lachend den Tipp gegeben, er müsse besser aufpassen und die Maske immer nur einige Sekunden aufsetzen, bevor die Bahn-Mitarbeiterin vorbeikäme. Ein WDR-Mitarbeiter, der zufällig Fahrgast im selben ICE ist, dokumentiert in dem Sportschau-Bericht das Fehlverhalten. „Der VfL Wolfsburg entschuldigt sich im Namen der gesamten Mannschaft mit Nachdruck für das unprofessionelle und unangebrachte Verhalten seiner Spieler und ganz besonders auch beim Personal der Deutschen Bahn für das respektlose Auftreten insgesamt“, teilt der Club mit. „Eine detaillierte Aufarbeitung des Vorfalls“ werde „nach der Rückkehr aus Leverkusen stattfinden.“ Quelle: Welt.de
Was hier völlig fehlt, ist das Löschen des Twitterkanals der „Letzten Generation“. Könnte vielleicht damit zu tun haben, dass die nicht rechts und daher auch keine potenziellen Kandidatin für die ach so böse „Cancel culture“ ist.
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PS: Wenn es schon als „cancel culture“ gilt, dass Millionäre dafür kritisiert werden, dass sie eine Bahnbedienstete verhöhnen, die so nett war, die Rüpel nicht aus dem Zug zu werfen, obwohl sie sich nicht an die dort geltenden Regeln hielten, wäre es vielleicht an der Zeit, das ganze Projekt zu überdenken.
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